Deine Alternativen zur alten Ölheizung

Ich will nicht lange drum herum reden: Wenn du noch mit Öl heizt, wird es Zeit, dass du dir Gedanken über eine neue Heizung machst. Ölheizungen sind für fast alle Standorte ein Auslaufmodell, weil sie die klimaunfreundlichste Art sind, deine Wohnung und dein Duschwasser zu wärmen. Der Grund: Beim Heizen mit Öl wird mit Abstand das meiste klimaschädliche CO2 durch den Schornstein in die Umwelt gepustet. Deshalb ist es aus Umweltschutzgründen nur konsequent, dass bereits die Bundesregierung unter Angela Merkel beschlossen hat, ab 2026 den Einbau reiner Ölheizungen - ohne Unterstützung erneuerbarer Energien - generell zu verbieten.

 

Bis 2026 könntest du deinen alten Kessel noch durch einen vergleichsweise preiswerten Öl-Brennwertkessel ersetzen.

Je nachdem, wie viele Jahre deine alte Heizung bereits auf dem Buckel hat, sparst du mit der deutlich effizienteren Brennwerttechnik 10 bis 20 Prozent Heizkosten ein. Weil die Brennwerttechnik auch die Abwärme der Anlage zum Heizen nutzt, macht sich die Anschaffung bereits nach wenigen Jahren bezahlt. Achtung: Ohne eine Kombination mit erneuerbaren Energien wie Solarthermie gibt es für Öl-Brennwertkessel keine staatlichen Fördermittel.

 

Nach 2026 eine neue reine Ölheizung einbauen darfst du nur wenn:

  • Erdgas oder Fernwärme für dein Haus nicht zur Verfügung stehen und eine anteilige Nutzung von erneuerbaren Energien technisch nicht möglich ist.
  • Bei einer sogenannten „unbilligen Härte“. Also beispielsweise durch extrem hohe Modernisierungskosten, weil das Haus oder das Grundstück nicht für die Nutzung erneuerbarer Energien geeignet sind. Vorsicht: Wann eine „unbillige Härte“ vorliegt, ist nicht klar definiert und müsste im Einzelfall eventuell juristisch geklärt werden.

 

Der CO2-Preis verteuert Ölheizungen schon jetzt

Seit 2021 wird Heizen mit Öl durch den neu eingeführten CO2-Preis zunehmend unattraktiv: 25 Euro berechnete der Staat zum Start für jede Tonne CO2-Abgase, 2022 sind es bereits 30 Euro und 2025 werden es 55 Euro sein. Das bedeutet 2022 für ein Einfamilienhaus Mehrkosten fürs Heizen mit Öl in Höhe von rund 170 Euro. 2025 werden es sogar gut 300 Euro sein.

 

 

Austauschpflicht für alte Ölheizungen

Vermieter haben keine Wahl, sie müssen in ihren Gebäuden Ölheizungen erneuern, wenn die Anlagen älter als 30 Jahre sind; das schreibt die Energieeinsparverordnung (EnEV) 2014 in Paragraph 10 vor.

 

Für Ein- und Zweifamilienhausbesitzende gelten andere Regeln: Wenn du am 1. Februar 2002 bereits in deinem eigenen Haus gewohnt hast, darfst du alles beim Alten belassen. Du bist nicht verpflichtet, im Haus die Ölheizung auszutauschen, egal wie alt, unwirtschaftlich und umweltschädlich die Anlage ist.

Solltest du allerdings dein Ein- oder Zweifamilienhaus nach dem 1. Februar 2002 gekauft oder geerbt haben, musst du auch als Selbstnutzerin oder Selbstnutzer deine alte Ölheizung spätestens austauschen, sobald sie 30 Jahre alt ist.

Ebenfalls austauschen musst du, wenn es in deinem auch selbst genutzten Haus mehr als zwei Wohnungen gibt.

Die Frist für den Austausch überalterter Ölheizungen beträgt zwei Jahre ab dem Eigentumsübergang. Wenn du diese Frist verpasst, droht ein Bußgeld.

 

Alte Ölheizung von der Austauschpflicht befreien

Es gibt Situationen, in denen du deine alte Ölheizung nicht austauschen musst.  Voraussetzung dafür ist eine Ausnahmeregelung, die du extra über deinen Heizungsbauer oder den Schornsteinfeger beantragen musst. Eine Befreiung von der Austauschpflicht kannst du bekommen, wenn der Austausch unwirtschaftlich wäre. Gründe dafür können sein:

  • dein Haus wird während der Heizperiode nur sehr selten genutzt, oder
  • dein Haus soll demnächst abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. 

 

Alternativen zur Ölheizung

Raumwärme und Warmwasserbereitung sind die Biggest Player in Sachen Energieverbrauch in jedem Haushalt. Sie benötigen über die Heizung rund zwei Drittel des gesamten Energieverbrauchs. Wenn du diese Wärme bereits seit vielen Jahren mit einem Öl-Kessel erzeugst, befindest du dich in guter Gesellschaft. Laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft heizt derzeit noch jeder Vierte mit Öl (26 %).

Als du dich für eine Ölheizung entschieden hast, war das bestimmt eine gute Entscheidung. Mittlerweile ist es allerdings unstrittig, dass der Austausch deiner alten Ölheizung überzeugende Vorteile für dich hätte:

  • Du sparst Heizkosten, weil deine neue Heizung viel effizienter arbeitet und weniger Energie benötigt, um dein Haus warm zu halten.
  • Du zahlst weniger oder gar keine CO2-Abgabe, je nachdem, wie sehr du künftig fossile durch erneuerbare Energie ersetzt.
  • Du gewinnst Platz, weil du keine Öltank mehr benötigst und es müffelt im Keller nicht mehr nach Heizöl.
  • Der Staat übernimmt im günstigsten Fall rund die Hälfte der Kosten für deine neue Heizung - in Form von Zuschüssen oder Krediten.
  • Du steigerst langfristig den Wert deines Hauses, wenn du dich für eine zeitgemäße Heiztechnik entscheidest, auf die du dich die nächsten 20 Jahre verlassen kannst.
Hinzu kommt das gute Gefühl, dass du einen sinnvollen Beitrag zum Schutz des Klimas leistest.
Klimafreundliche Alternativen zu deiner alten Ölheizung gibt es einige:

Fördermittel für den Austausch deiner Ölheizung

Wann, wenn nicht jetzt? Das wirst du dich fragen, wenn du dir die staatlichen Geldgeschenke ansiehst, die dich zum Austausch deiner alten Ölheizung bewegen sollen.

 

Das Prinzip ist schnell erklärt: Je mehr du bei deiner neuen Heizung auf erneuerbare Energien setzt, desto großzügiger fällt die Austauschprämie aus.

 

Die höchste Förderung - satte 45 Prozent der Investitionskosten - gibt es für den Austausch deiner alten Ölheizung gegen eine umweltfreundliche Holzheizung oder eine Wärmepumpe. Entscheidest du dich für ein Gas-Hybridgerät, das mindestens zu 25 Prozent mit erneuerbaren Energien wie beispielsweise Sonnenenergie heizt, bekommst du einen Investitionskostenzuschuss von 40 Prozent.

 

Verschaffe dir einen genauen Überblick über alle Förderungen für den Austausch deiner Ölheizung.

 

Beantragen kannst du die Fördermittel für deinen Heizungstausch über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrollen (BAFA).

 

 

Darauf solltest du beim Heizungstausch achten

Wenn du deine alte Ölheizung ersetzen möchtest, solltest du alle deine Möglichkeiten sehr gründlich unter die Lupe nehmen und abwägen. Schließlich bezahlst du nicht nur eine Menge Geld für deine neue Heizung, sondern die Anlage soll

  • deine Energiekosten dauerhaft senken
  • die Umwelt schonen und
  • viele Jahre zuverlässig arbeiten

Optimal kann deine neue Heizung nur laufen, wenn sie wirklich gut zu deinem Haus passt. Bevor du mit der Planung fürs Modernisieren beginnst, solltest du dich deshalb gründlich in das Thema einlesen - zum Beispiel hier auf meinem Blog.

 

Wenn du dich schnell und individuell informieren möchtest, sollten wir uns kennenlernen. Wir schauen dann, wie ich dir dabei helfen kann, damit du die richtige Heizung für dein Haus auswählst.

 

 

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