Du hast das Internet durchstöbert auf der Suche nach einer neuen Heizung für dein Zuhause und bist hier gelandet, weil du nichts falsch machen möchtest? Perfekt! Dann bist du bereits auf dem besten Weg, Fehler Nummer 1 zu vermeiden:
1. Der Heizungsausfall trifft dich unvorbereitet
Klar, als Laie machst du am liebsten einen großen Bogen um die Technik, die deine Wohnung und dein Duschwasser wärmt. Die Heizung soll einfach funktionieren, denkst du. Doch dann macht sich dieses mulmige Gefühl in dir breit, weil die Heizung schon über 15 Jahre alt ist und niemand sagen kann, wie lange sie noch durchhält.
Vielleicht weist die Heizung durch kleinere Macken auf ihren nahenden Ruhestand hin. Doch selbst wenn sie noch läuft ohne zu mucken, solltest du dich auf den Tag X vorbereiten - den Tag, an dem sie plötzlich komplett ausfällt. Meist ist das natürlich im Winter, wenn die Wärme dringend gebraucht wird. Und dann musst du dich aus dem Stand heraus entscheiden: Lohnt sich eine Reparatur oder ist es Zeit für eine neue Heizung?
Auf diesen Tag X solltest du dich als Besitzer einer älteren Heizung bei Zeiten vorbereiten:
- indem du dir ein finanzielles Limit für Reparaturkosten setzt und
- durch eine grobe Idee, wie du mit einer neuen Heizung Wärme im Haus erzeugen möchtest
Dann kannst du, wenn der Tag gekommen ist, Schritt für Schritt tun was nötig ist, um schnellstmöglich eine neue Heizung zu bekommen.
2. Du hast keine Ahnung, wie lange deine Heizung noch durchhält
Um abschätzen zu können, wie lange deine Heizung noch ihren Dienst tun könnte, solltest du wissen, wie alt sie ist. Lies auf dem Typenschild am Gerät das Bau Baujahr ab und rechne.
- Wenn deine Heizung noch keine zehn Jahre alt ist: Entspann dich. Die Anlage wird aller Voraussicht nach noch einige Jahre fehlerfrei laufen, wenn sie jährlich von einer Fachfirma gewartet wird. Ein Austausch lohnt weder mit Blick auf mögliche Energieeinsparungen, noch mit Blick auf Ressourcen- und Klimaschutz.
- Wenn deine Heizung rund 15 Jahre alt ist: Fang an, dir Gedanken darüber zu machen, wie du künftig heizen möchtest - mögliche Energiequellen: Gas, Holz, Solar, Umweltwärme, Wasserstoffe. An deiner jetzigen Heizung können Reparaturen an Verschleißteilen nötig werden, die schnell ein paar hundert Euro kosten. Ob sich der Austausch von kostspieligen Bauteilen noch lohnt, können Handwerker oder Energieberater einschätzen - die Entscheidung triffst du.
- Wenn deine Heizung älter als 20 Jahre ist: Tja, da geht es dir vielen anderen Hausbesitzern auch - Zeit durchzustarten. Informiere dich auf allen dir zur Verfügung stehenden Wegen, welche Voraussetzungen, Vor- und Nachteile unterschiedliche Heizungstechniken haben. Sei offen für erneuerbare Energiequellen, aber lass dich von Handwerkern und/oder Energieberatern beraten, welche Technik in deinem Fall die wirtschaftlichste ist.
3. Ohne Grundwissen wirst du zum Handwerker-Opfer
Vielleicht heizt du seit Jahrzehnten mit Öl und hast mitbekommen, dass zum Schutz des Klimas ab 2026 nur noch in Ausnahmefällen neue Ölheizungen in Wohnhäuser eingebaut werden sollen - weil Ölheizungen die meisten klimaschädlichen Abgase in die Umwelt pusten.
Alle, die jetzt mit Öl heizen, müssen also über kurz oder lang umdenken und einen anderen Energieträger zum Heizen nutzen. Der Staat möchte vor allem den Austausch alter Öl-Kessel beschleunigen und fördert neue Anlagen mit bis zu satten 45 % der Investitionskosten. Aber auch für den Austausch anderer alter oder defekter Heizkessel bekommen Hausbesitzer verlockende staatliche Förderung.
Hinzu kommt: Wer einen modernen Brennwertkessel einbauen lässt, spart durchschnittlich 20 bis 30 % Energiekosten. Allerdings muss du hierfür das Einsparpotential auch voll ausgenutzen.
Informiere dich gründlich und herstellerneutral, welche Alternativen zur Öl- oder Gasheizung für dein Haus in Frage kommen. Ja, das kostet Zeit und kann anstrengend sein, aber glaube mir, der Aufwand lohnt sich, weil du mit deiner neuen Heizung auf Dauer Geld sparen wirst. Einen kostenfreien und schnellen Einstieg bekommst du mit dem ModernisierungsCheck von CO2online.
Überlege dir, was für dich die wichtigsten Kauf-Kriterien sind - Preis, Nachhaltigkeit, Unabhängigkeit, Komfort, Platzbedarf. Entscheide dich für deinen Wunschheizungstyp und hole auf jeden Fall Angebote von mehreren Heizungs-Installateuren ein und vergleiche sie akribisch.
Vorsicht: Handwerker machen sich natürlich ungerne mehr Arbeit als nötig. Sie bieten Anlagen an, die sie routiniert einbauen können. Deshalb ist es möglich, dass unterschiedliche Handwerker auf unterschiedliche Hersteller setzen. Und selbst wenn identische Geräte angeboten werden, können sich die Preise im Angebot um mehrere hundert Euro unterscheiden.
Sei wachsam und prüfe genau, welches Angebot für dich am meisten Sinn macht.
4. Setz nicht auf die erstbeste erneuerbare Energie für deine Wärmeversorgung
Ob du dich künftig fürs Heizen mit Holz, Sonnenenergie oder Umweltwärme entscheiden solltest, liegt am Standort und dem energetischen Zustand deines Hauses. Gängige Praxis sind kombinierte Systeme aus Gasheizung und erneuerbaren Energien, um den Verbrauch fossiler Energien zu senken.
- Holz heizt im Neu- und Altbau komplett und ebenso zuverlässig wie Öl oder Gas, benötigt aber Platz fürs Brennstofflager
- Solarenergie funktioniert im Neu- und Altbau nur in Ergänzung zu fossilen Brennstoffen, Holz oder Wärmepumpe. Nötig sind ausreichend große Dachflächen, die günstig zur Sonne ausgerichtet und möglichst gar nicht verschattet sind sowie reichlich Wärmespeicher-Kapazität. Im Sommer kannst du dein Warmwasser komplett mit Solarenergie erhitzen. Im Frühjahr und Herbst kann Solarwärme vom Dach deine Heizung ergänzen - am besten, wenn du große Heizflächen in den Räumen hast, die nur niedrige Vorlauftemperatur benötigen.
- Umweltwärme aus Umgebungsluft, Boden oder Grundwasser wird über eine Wärmepumpe auf die erforderliche Temperatur komprimiert - und benötigt im Altbau auf jeden Fall eine weitere Heizenergiequelle. Luftwärmepumpen können problemlos im Sommer einen Großteil des Warmwasserbedarfs eines EInfamilienhauses decken. Als ausschließliche Raumheizung eignen sich Wärmepumpen nur in sehr gut gedämmten Häusern.
5. Lass dich nicht von Heizungs-Schnäppchen ködern
Klar hat das günstigste Angebot eine magische Anziehungskraft.
Doch stellt dir immer die Frage: ist günstig auch gleichbedeutend mit gut?
Dumm gelaufen, wenn sich der günstigste Kostenvoranschlag nach Abschluss aller Arbeiten als sehr teuer entpuppt.
Folgende Stolperfallen solltest du meiden:
- weil einige wichtige Posten gar nicht im Kostenvoranschlag erscheinen, wird das vermeintlich günstige Angebot am Ende deutlich teurer als gedacht
- achte beim Angebot auf Zusätze wie "circa", „Eventualpositionl" oder „Kosten nach Aufmaß“. Hier können zusätzliche Kosten leicht versteckt werden
- wird der Einbau von günstigen No-Name-Teilen angeboten, kann der Garantieanspruch verfallen
Deshalb: I.M.M.E.R die verschiedenen Angebote Position für Position vergleichen!
So bekommst du ein Gefühl für notwendige Heizungs-Bestandteile und aktuelle Preise.
Das beste Angebot kann dann den Zuschlag bekommen.
Mit Blick auf die spätere Wartung der Heizung sind Anbieter in deiner Nähe klar im Vorteil.
Die wichtigsten 5 Fragen, die du dir stellen solltest:
- Welche Vor- und Nachteile hat das Produkt?
- Welche Erfahrungen haben andere damit gemacht?
- Gibt es vielleicht günstigere Modelle?
- Wenn ja, was macht den Preisunterschied aus?
- Bin ich vielleicht bereit, doch den höheren Preis zu zahlen, wenn ich dafür mehr Komfort/Sicherheit oder ein gutes Gefühl in Sachen Klimaschutz bekomme?
6. Du lässt deine Heizung nicht optimal einstellen
Was viele gar nicht wissen: Du kannst eine moderne Heizung ganz nach deinen persönlichen Bedürfnissen einstellen. Warum du das tun solltest? Du heizt nur, wenn du Wärme brauchst und sparst so Energiekosten - überleg mal, was du dir davon Schönes gönnen kannst ...
- Witterungsgeführte Regelung: Die Anlage merkt über Sensoren, wenn es draußen kalt ist und heizt entsprechend. Über den Thermostat stellst du deine gewünscht Raumtemperatur am Tag und in der Nacht ein.
- Bedarfsgerechte Regelung: Je nachdem, wann du zur Arbeit gehst und wieder nach Hause kommst, oder wie du am Wochenende heizen möchtest, kannst du direkt an der Anlage individuelle Nutzungszeiten eingeben. Im Vergleich zum rund-um-die-Uhr-Betrieb mit konstanter Temperatur lassen sich durch individuelle Betriebszeiten und eine Absenkung der Raumtemperatur in der Nacht mindestens 15 % Energie und damit Heizkosten sparen.
- Zirkulationspumpen: Wenn du darauf achtest, dass deine neue Heizung eine Hocheffizienzpumpe hat, um das warme Wasser durch die Heizrippen oder Flächenheizung zu pumpen, sparst du rund 100 Euro Stromkosten im Jahr im Vergleich zu einer alten Heizkreispumpe. Die Warmwasser-Zirkulationspumpe sollte an deine persönlichen Dusch- und Waschzeiten angepasst sein und nicht 24/7 heißes Wasser bereithalten.
7. Du hast die Folgekosten deiner Heizung nicht im Blick
Gerade beim Heizungskauf können Fehlentscheidungen langfristig teuer werden:
- Wer unbeirrt der politischen Weichenstellung weiter auf Ölheizung setzt, zahlt künftig vergleichweise hohe Energiekosten - wegen der steigenden CO2-Abgabe.
- Das gilt, in abgeschwächter Form auch für fossiles Gas.
- Heizen mit Holz - Pellets, Schnitzel oder Scheite - wird dagegen als erneuerbare Energie staatlich gefördert. Der Brennstoff ist vergleichsweise günstig, erfordert aber ausreichend Lagerplatz im Heizungsraum.
- Solarenergie und Umweltwärme sind dauerhaft kostenfrei. Allerdings musst du zuerst in die vergleichsweise teure Technik investieren, um diese Energiequellen zu nutzen.
- Hast du einen zu leistungsstarken Heizkessel ausgesucht, treibt dies Jahr für Jahr die Energiekosten unnötig in die Höhe, weil unnötig viel Wärme erzeugt wird. Gleichzeitig verschleißt der Brenner schneller, weil die Heizung sich öfter an- und ausschaltet.
- Wird die Heizung nicht regelmäßig gewartet oder ist sie falsch eingestellt, können nicht nur umweltschädliche Emissionen zunehmen, sondern auch die Heizkosten.
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